'Club der roten Bänder: Die erste fiktionale Eigenproduktion in der Geschichte von VOX startet am 09. November 2015. Mit Richy Müller: Ein afrikanischer Flüchtlingsjunge macht den Teneriffa-Urlaub einer deutschen Familie zum großen Abenteuer. Willkommen im Club / Klub, sagt man, wenn man jemandes Gemütszustand teilt / die gleiche Erfahrung gemacht hat, 'Hast du immer etwas Besseres zu tun als Hausaufgaben zu machen oder im Haushalt zu helfen? Willkommen im Klub!' ; 'Ich bin seit Tagen komplett deprimiert' - 'Willkommen im Club, ich kämpfe auch. Der Berg wankt. Er ist fünf Meter hoch, besteht aus Gummi und dümpelt in einem riesigen Pool auf Fuerteventura. Über seine Nordflanke kämpfen sich zwei Männer nach oben - ein schlanker, der viel Ellenbogen einsetzt, und ein dicker mit roter Badehose. Die beiden ächzen, das Publikum johlt - rund um den Pool haben sich die Sonnenanbeter von den Liegen erhoben und feuern ihren Favoriten an. Kurz vorm Höhepunkt geht ein dürftig bekleideter Mann mit einer launigen Ansage dazwischen: 'An der Bar gibt es jetzt Pfannkuchen für alle!' Propellermäßig lässt er ein Handtuch über seinem Kopf kreisen und wirbelt den Duft unter die Leute. Stimmt, es riecht nach angebranntem Pfannkuchen. 'Wie in der Sauna', ruft der Mann aufgekratzt, 'wir machen jetzt Pfannkuchenaufguss, habt ihr das schon mal erlebt?' Nein, so was ausgemacht Lustiges hat die Welt noch nicht gesehen. Unter dem Jubel der Zuschauer erklimmt der Dicke als Erster den Gummiberg. Und dann: Pfannkuchen für alle. Ausgemachter Wahnsinn ist das hier. Der Frohsinns-Gipfel! Kein 'aggressives Entertainment' 'Eher extrovertiert' nennt der Clubchef seine Klientel. Andreas Oltrogge, 50, den auf Fuerteventura alle nur Olli nennen, hat schon 1979 hier im Robinson Club Jandia Playa als Animateur gearbeitet. Heute führt er eine allzeit spaßbereite Mannschaft aus Animateuren, Köchen, Gärtnern und Zimmerpersonal. Dazwischen liegen 29 Jahre, in denen er im blauweißen Dress abwechselnd in Griechenland, Italien und Spanien mit Gästen Volleyball spielte, in unzähligen Abendshows auftrat - und eine Doktorarbeit mit dem Titel 'Der animationsgesteuerte ' schrieb. Oltrogge kennt sich also aus mit den Ansprüchen der Cluburlauber: 'Die Zeiten, als die Animateure die Menschen von ihren Liegen rissen, sind vorbei. Die Leute wollen kein aggressives Entertainment mehr.' Heute wollen sie ausgezeichnetes Sportmaterial, geschulte Trainer, gutes Essen und ein schickes Zimmer. Vier-Sterne-Standard oder mehr, inklusive lockerer Scherzkeks- und Pappnasen- Atmosphäre mit Spielen, Verkleiden und Tänzchen. Etwa 1,5 Millionen Deutsche verbringen die schönsten Wochen des Jahres in einem Club, die meisten sind zwischen 30 und 49 Jahre alt. Sie haben in der Regel eine gute Ausbildung, mindestens ein Kind sowie ein überdurchschnittlich hohes Einkommen. Was auch besser ist, denn der Urlaub im All-inclusive-Schlaraffenland geht mächtig ins Geld. Eine Familie mit zwei Kindern, die von Hamburg in den Aldiana Club im türkischen Side reist, zahlt für 14 Tage 5260 Euro, bei Robinson Esquinzo Playa auf der Kanareninsel Fuerteventura sind es 6550 Euro. 'Cluburlauber besitzen die typische Manager-Mentalität', sagt der Münchner Tourismusforscher Jürgen Kagelmann. 'Sie zahlen viel, sie erwarten viel, und sie kriegen auch viel.' Da spielt es kaum eine Rolle, in welchem Club man seine Ferien bucht. Die Konkurrenten unterscheiden sich nur in Details: Die Tui-Tochter Robinson - mit 22 Anlagen größter Anbieter in Deutschland - und das Thomas-Cook- Unternehmen Aldiana bedienen vorwiegend die deutschen Besserverdiener, der französische Club Med die internationale Oberschicht - und Magic Life kümmert sich um die durstigen Youngsters. Die Idee ist jedoch weitgehend identisch: An einem paradiesähnlichen Ort soll sich der Urlauber im Rundum-sorglos-Paket entspannen. Überraschungen bleiben vor dem Clubtor, das Gastland, seine Kultur, seine Menschen meistens auch. Cluburlauber sind Wiederholungstäter Es ist zehn Uhr morgens, und unten am Pool von Aldiana Side läuft schon die Disco. Aus den Boxen dröhnt 'Das singende, springende Känguru', dazu tanzt eine wimmelnde Gruppe dreijähriger Kinder im Kreis. In diesem Club sind mehr als ein Drittel der Gäste jünger als 18 Jahre, und wer ohne Nachwuchs anreist, dem gehen bei Tisch schnell die Themen aus. Die Eltern lieben den 'Flipper Club', weil ihnen dort kinderliebes Personal die Bespaßung ihrer Kleinen abnimmt. Das Programm startet morgens um neun Uhr und endet erst zwölf Stunden später. Zwischen Gurkenwettessen am Morgen und Seifenrutschen am Abend spannt sich der Tag wie ein ewiger Kindergeburtstag. 'Sind die Kleinen zufrieden, ist der Urlaub auch für die Eltern gelungen', sagt Michael Homann, 26, der die Kinderbetreuung leitet.
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September 2019
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